Märchen ab 4 Jahre
Ungefähr ab dem 4. Lebensjahr entsteht im Kind die Fähigkeit, innere Bilder lebendig werden zu lassen, sich an ihnen zu erfreuen, sie auszugestalten und mit ihrer Hilfe auch bedrückende Erlebnisse zu verarbeiten. Es handelt sich hierbei um die „Fantasiekräfte“ und diese entfalten sich umso reicher, je vielfältiger sie genährt werden. Märchen in erzählter oder gespielter Form erfüllen diese Aufgabe in hervorragender Weise, weil sie Vorbilder liefern, wie das Leben gut gelingen kann.
Bei den alten Volksmärchen der Brüder Grimm, aus deren Repertoire wir für unsere Puppenspiele schöpfen, handelt es sich um Schicksalsmärchen, die komplexe Seelenvorgänge in schlichten, nachvollziehbaren Bildern veranschaulichen: Ein Held wird ausgeschickt, sein Abenteuer beginnt. Es warten Prüfungen und Dunkelheiten, Verirrungen, aber auch Hilfe – meist von unerwarteter Seite. Am Ende geht es immer gut aus. Das Ungeheuer ist besiegt, der Schatz gefunden, die Prinzessin befreit. Es wird Hochzeit gefeiert, getanzt – und wenn sie nicht gestorben sind (nämlich die neugewonnenen Erkenntnisse), dann leben sie noch heute.
Betrachtet man Märchen als Spiegel von Seelenvorgängen, ist alles wahr. Kinder wie auch Erwachsene, die sich auf dieser Ebene berühren lassen, spüren diese Wahrhaftigkeit. Das erklärt vielleicht die ungebrochene Beliebtheit, Anziehungskraft und den Zauber, den Märchen seit Jahrhunderten auf Menschen ausüben.
Bei der Auswahl der Märchen für die Märchenbühne stehen die Symbolkraft und das einfache Verständnis der Aussage im Vordergrund. Alle Märchen werden mit handgefertigten Stehpuppen dargestellt und mit Musik, Sprache und Gesang untermalt.
Die Aufführungen dauern jeweils etwa 50 Minuten, gerade so lange, wie Kinder in diesem Alter aufmerksam zuhören können.
Repertoire
Dornröschen
"Guten Tag, du altes Mütterchen", sprach die Königstochter, "was machst du da?" - "Ich spinne", sagte die Alte und nickte mit dem Kopf. "Was ist das für ein Ding, das so lustig herumspringt?" sprach
Der Wolf und die sieben Geißlein
Es war einmal eine alte Geiß, die hatte sieben junge Geißlein, und hatte sie lieb, wie eine Mutter ihre Kinder lieb hat. Eines Tages wollte sie in den Wald gehen und Futter holen, da
Schneeweißchen und Rosenrot
Als das Frühjahr herangekommen und draußen alles grün war, sagte der Bär eines Morgens zu Schneeweißchen: "Nun muss ich fort und darf den ganzen Sommer nicht wiederkommen." "Wo gehst du denn hin, lieber Bär?" fragte
Das Waldhaus
Da ging das Mädchen auf gut Glück immer fort, bis die Sonne sank und die Nacht herein brach. Die Bäume rauschten in der Dunkelheit, die Eulen schnarrten, und es fing an, ihm Angst zu